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Ruderer-Netzwerk bringt deutsche Boote in den Irak

Andreas Brinck, RUHRACHTERSULAYMANIYAH. Es ist geschafft! Über 4500 Straßenkilometer vom Baldeneysee in Essen durch Osteuropa und die Türkei bis in die kurdischen Berge im Norden des Irak lagen hinter den beiden Fahrern, dem US-Amerikaner Matthew Trevithick und dem Essener Andreas Brinck. Monate der Vorbereitung finden am Freitag den 20. März am Lake Dukan nahe Sulaymaniyah in der Autonomen Region Kurdistan - wie es offiziell heißt - ihren krönenden Abschluss. Am Grenzübergang Türkei - Irak begrüßt man den Transport aus Deutschland freundlich (Foto). In 56 Stunden sind die beiden Fahrer mit einem Hänger beladen mit Ruderbooten von Essen in Deutschland bis zum Lake Dukan im Nordirak gefahren. Mit dabei sind Azzam Alwash von der amerikanischen Universität Sulaymaniyah und Skip Roizen, der als Journalist dabei ist und dieReise dokumentiert.

Vor etwa drei Jahren stand Matt Trevithick das erste Mal an dem Stausee und fand “alles war wie für das Rudern gemacht.” Ein großes Trainingsrevier, hier benötigt man lange Strecken um Ausdauer und Technik zu trainieren, eine natürliche Rennstrecke, hier ist eine mindestens zwei Kilometer lange Gerade Strecke mit ausreichender Breite und Schutz vor Wind gefragt damit möglichst gerechte Rennen möglich sind, dazu kommt die herausragende geo-politische Lage des Sees: Lake Dukan liegt im stabilen, friedlichen, fast souveränen irakischen Teil-Staat im Ländereck Azerbaidschan-Armenien-Iran-Syrien-Türkei. Sogar Iraner reisen hier ohne Visum ein. Für Trevithick ein entscheidender Faktor für seine Wahl von Lake Dukan für das Projekt einen Ruderverein im Irak aufzubauen. Hier soll das Zentrum für Rudersport im Nahen Osten entstehen.

Die Idee vom Lake Dukan Rowing Club (kurz LDRC) nimmt nun konkrete Formen an. LDRC das ist die Vision von Begründer Matt Trevithick, der zurzeit an der Amerikanischen Universität Kabul beschäftigt ist. Heute ist er nicht mehr der einzige, der an diese Idee vom Ruderverein glaubt. Ein erster wichtiger Schritt wurde am vergangenen Wochenende getan, denn ohne Boot kein Rudern.
LDRC, heute faktisch ein Förderverein für den neu entstehenden Ruderverein setzt sich aus Ruderern aus der ganzen Welt zusammen. Als Keimzelle dieses losen Netzwerks von ruderverrückten Weltverbesserern lässt sich Boston im Nordosten der Vereinigten Staaten ausmachen. Das Board von LDRC besteht aus Studienkollegen von der Boston University (BU) sowie Ruderkontakten Trevithicks.

Mit Florian Mennigen, Absolvent der BU und in diesem Jahr mit dem Deutschlandachter auf Olympiakurs, und Jens Robatzek, ebenfalls BU und Finanzberater in New York, ist Deutschland ist hier gleich zweimal vertreten und soll auch in Zukunft eine noch wichtigere strategische Rolle spielen: Europas größter Markt für Ruderboote ist gesättigt und produziert so jedes Jahr massenweise Auslaufware, die für den Rudersport im Nord-Irak bestens geeignet sind. “Der Trip vergangene Woche war sozusagen ein Prototyp für die zukünftigen Projekte,” sagt Andreas Brinck, vom Essener Ruderklub am Baldeneysee, der von Deutschland aus die Reisevorbereitung mit seinem College-Buddy koordiniert hat. “Wir hatten in diesem Jahr für die kleine Welle, die wir gemacht haben, eine echt tolle Resonanz bei den deutschen Vereinen erhalten: der RaB hat seinen alten Bootshänger für ‘n Appel und ’n Ei an den LDRC verkauft, die Kettwiger Rudergesellschaft stiftete einen alten, aber wohlgepflegten Doppelzweier samt Equipment.” bedankt sich Mennigen für das Vertrauen der Vereine in das noch junge Projekt. Weitere Boote kamen von Mennigens Heimatverein, dem Ratzeburger RC, und die Bootswerft Filippi stiftete sogar zwei praktische Anfänger-Einer. “Im nächsten Jahr wollen die Tour wieder machen. Dann sollen noch mehr deutsche Vereine die Möglichkeit erhalten sich am Aufbau am Lake Dukan zu beteiligen, denn oft haben wir eine tolle Win-Win-Situation, wo wir den Vereinen die schwierige Aufgabe der Bootsentsorgung abnehmen.” sagt Brinck. So erhält der Begriff Recycling in diesem Zusammenhang eine gehörige Portion Menschlichkeit zurück. Und die gemeinsame Hoffnung: ein Irak mit einem starken Rudersport, der Werte vermitteln und Ausgleich von Alltagssorgen bieten kann ist ein Mosaiksteinchen auf dem Weg in eine friedliche Zukunft in der Region.

Dass Rudern eine ernstgenommene Disziplin in dem durch Bürgerkriege, Diktatur und Sanktionen gebeuteltem Land ist, beweisen zurzeit Iraks Nationalruderer. Sie absolvieren ihre Trainingseinheiten unter Feuer von Scharfschützen. Auch für sie kann das Rudersportzentrum am Lake Dukan ein Ausweichrevier wenn nicht gar neue Heimat werden.

Die lokale Integration des Rudervereins spielt jetzt eine entscheidende Rolle: sobald das erste improvisierte Bootshaus am Lake Dukan steht wird die Akzeptanz in der Region und die Eingliederung aller Ruderinteressierten in die Vereingemeinschaft eine große Priorität haben. Das dies gelingen kann zeigen die bei der Ankunft im Irak gemachten Erfahrungen. Überall bekam das Bootsgespann freundliche und ehrlich neugierige Reaktionen. Das kommende Jahr wird das Ruderer-Netzwerk nutzen um in Deutschland und Europa die Werbetrommel zu rühren.

Andreas BrinckPR & Marketing CoordinatorRUHRACHTER
RUHRACHTER - "Wir sind das Ruhrgebiet!"
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